Am vergangenen Sonntag wurde im Museum „Im Dorf“ gesponnen, was das Zeug hielt. Mit Katrin Müller-Sauer konnte der Schwäbische Albverein eine echte Expertin in Sachen Wollverarbeitung gewinnen. Sie verarbeitete Wollvliese zu feinstem Garn und beantwortete nebenbei sämtliche Fragen des interessierten Publikums. Mit ihrem modernen Spinnrad lief die Arbeit zügig von der Hand, doch auch die Füße, die für den Antrieb sorgen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Viel weniger rund lief es bei den Zuschauerinnen und Zuschauern, die sich an einem historischen Spinnrad aus dem Fundus des Schwäbischen Albvereins versuchten.
In den Gesprächen war nicht nur die Verarbeitung ein Thema, sondern auch vieles andere rund um die Schafhaltung und die Wollproduktion. Die Vliese, die Müller-Sauer verarbeitete, kauft sie in der Regel zu – aber auch vom Scheren der Schafe sowie vom Waschen und Kardieren wusste sie aus eigener Erfahrung zu berichten. Zu guter Letzt tauschte sie das Spinnrad gegen eine winzige Handspindel, die wie ein Kreisel wirkt, und zeigte damit, wie schon in der Antike, beispielsweise bei Römern und Ägyptern, gesponnen wurde.