Ein alter Brauch erwacht am frühen Morgen des Heiligen Abends: das Glocken. Für dieses „Einläuten“ des Weihnachtsfestes versammeln sich Kleine und Große um 4 Uhr auf dem Platz vor der Mauritiuskirche. In 3 Gruppen geht es dann los durch die Straßen und Siedlungen in Betzingen. Mit Schellen- und Glockenklängen werden die Menschen geweckt, mit Wünschen für eine Frohe Weihnacht. Durch so manche Fenster und Türen werden den jungen Glockern Spenden überreicht: Gutsle, Lebkuchen und Schokolade sind gern gesehene Leckereien. Mindestens genau so gerne nehmen die Glocker kleine Umschläge mit Geldspenden entgegen. Kurz nach 7 Uhr treffen sich die drei Gruppen dann in der Albvereinsstube im Museum Im Dorf. Dort werden die eingesammelten Leckereinen unter den Teilnehmern verteilt. Die Geldspenden werden gezählt und es wird besprochen an welche Einrichtungen die gesammelten Münzen und Scheine gehen sollen.
Wie schon in den Jahren zuvor zeigte sich die vom Glockenklang erwachte Bürgerschaft sehr spendabel: knapp über 1510 Euro konnten gesammelt werden. Für diejenigen Einwohner die das Glockenläuten verpasst hatten, gab es am Heiligmorgen in der Zehntscheuer eine kleine Spendenbox. Hier kamen nochmals rund 80 Euro zusammen. Michel Ehinger erklärte sich spontan bereit, den Spendenbetrag auf 1700 Euro aufzurunden. Rekordergebnis!
Verteilt werden die Spenden wie folgt: 680 Euro an den Ambulanten Hospizdienst Reutlingen e.V., dieser kümmert sich vornehmlich um die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Kindern, Jugendlichen, und jungen Erwachsenen. 340 Euro gehen an Clowns im Dienst, die durch ihre Clowneinsätze in Kinderkliniken und Pflegeheimen für lachende Augen bei Jung und Alt sorgen. 340 Euro gehen an Wirbelwind e.V. Dieser Verein kümmert sich um Kinder und Jugendliche im Landkreis Reutlingen die sexuelle Gewalt erfahren haben. Ebenso 340 Euro gehen an den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V.
Allen Spendern und Glockern ein herzliches Dankeschön!
Heilig Abend, 4 Uhr früh vor der Mauritiuskirche. Friedemann Rupp begrüßt die meist jugendlichen Teilnehmer und erklärt die frühgeschichtliche Herkunft des Glockens.